Tradition
und Brauchtum in Tirol
Wenn
man sich im Herbst in geselliger Runde zu einer Mahlzeit trifft, dann sagt man
im Tiroler Land dazu „Törggelen“. Ursprünglich erfand man den Brauch ja in Südtirol,
wo das Törggelemahl im Herbst traditionell vom Winzer für seine Mitarbeiter und
Lesehelfer ausgerichtet wurde.
Im Herbst, wenn Erntegaben in Hülle und Fülle zur
Verfügung stehen, wird im Land Tirol auch der Genuss groß geschrieben. Zudem
ist der Herbst die heimliche Lieblingsjahreszeit aller Naturfreunde. Die
Temperaturen sinken, die Sonne scheint nicht mehr ganz so stark und die Natur
bereitet sich zusehends auf den Winter vor.
Das
isst man beim Törggelen
Da Traditionen im heimatverbundenen Tirol gepflegt
und gelebt werden möchten, laden zur Herbstzeit zahlreiche Tiroler Gasthäuser
zum Törggelen ein. Auf dem Tisch finden sich dann vor allem Gerichte der guten
alten Bauernküche, wie Knödel aller Art, Käsespätzle, Braten, Speisen mit Speck
und Kaminwurzen sowie g‘schmackiges Bauernbrot. Unter den Vorspeisen findet
sich in typischen Tiroler Restaurants eine Gerstlsuppe, eine Suppe aus Graupen
(Rollgerste) und Speck.
Ergänzt wird die Törggele-Mahlzeit vom ersten Wein
des Jahres, dem Nuier (junger Wein). Ebenfalls gerne trinkt man süßen Most, der
ganz einfach Siaßer genannt wird. Den Abschluss nach dem deftig-herzhaften Mahl
macht meist ein feiner Edelbrand aus Tirol.
Als Dessert genießt man beim Törggelen gerne süße
Krapfen. Außerdem dürfen geröstete Kastanien (Keschtn) nicht fehlen – sonst
wäre das Törggelen wohl kein echtes Törggelen.
Der Begriff
Törggelen leitet sich übrigens von Torggl ab, dem regionalen Begriff für
Kelter. Das lateinische torculus bedeutet
soviel wie Presse, Weinpresse oder eben Kelter.
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