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Donnerstag, 6. November 2014

Was ist törggelen?

Tradition und Brauchtum in Tirol
Wenn man sich im Herbst in geselliger Runde zu einer Mahlzeit trifft, dann sagt man im Tiroler Land dazu „Törggelen“. Ursprünglich erfand man den Brauch ja in Südtirol, wo das Törggelemahl im Herbst traditionell vom Winzer für seine Mitarbeiter und Lesehelfer ausgerichtet wurde.
Im Herbst, wenn Erntegaben in Hülle und Fülle zur Verfügung stehen, wird im Land Tirol auch der Genuss groß geschrieben. Zudem ist der Herbst die heimliche Lieblingsjahreszeit aller Naturfreunde. Die Temperaturen sinken, die Sonne scheint nicht mehr ganz so stark und die Natur bereitet sich zusehends auf den Winter vor. 
Das isst man beim Törggelen
Da Traditionen im heimatverbundenen Tirol gepflegt und gelebt werden möchten, laden zur Herbstzeit zahlreiche Tiroler Gasthäuser zum Törggelen ein. Auf dem Tisch finden sich dann vor allem Gerichte der guten alten Bauernküche, wie Knödel aller Art, Käsespätzle, Braten, Speisen mit Speck und Kaminwurzen sowie g‘schmackiges Bauernbrot. Unter den Vorspeisen findet sich in typischen Tiroler Restaurants eine Gerstlsuppe, eine Suppe aus Graupen (Rollgerste) und Speck.
Ergänzt wird die Törggele-Mahlzeit vom ersten Wein des Jahres, dem Nuier (junger Wein). Ebenfalls gerne trinkt man süßen Most, der ganz einfach Siaßer genannt wird. Den Abschluss nach dem deftig-herzhaften Mahl macht meist ein feiner Edelbrand aus Tirol.

Als Dessert genießt man beim Törggelen gerne süße Krapfen. Außerdem dürfen geröstete Kastanien (Keschtn) nicht fehlen – sonst wäre das Törggelen wohl kein echtes Törggelen.
Der Begriff Törggelen leitet sich übrigens von Torggl ab, dem regionalen Begriff für Kelter. Das lateinische torculus bedeutet soviel wie Presse, Weinpresse oder eben Kelter.



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